Die Welt, die wir erleben wollen

2. November 2016

Wie ticken die Deutschen? Ob Ernährung, Gesundheit oder demografischer Wandel: Eine große Studie hat die Seele der Bundesbürger ergründet.

Die Studie sollte die ganz großen Fragen beantworten: Was schätzen wir an unserem Leben? Worauf können wir verzichten? Was würden wir sofort hinter uns lassen, wenn wir ein zweites Mal auf die Welt kämen? Als Rainer Esser, ZEIT-Geschäftsführer, von dieser Idee seines Redakteurs hörte, ratterten in ihm, dem Kaufmann, sofort die Zahlen, wie er auf der Konferenz »Der Auftrag« in Berlin erzählte. Was das kosten würde! Andererseits: Was für eine Idee war das! Er ließ sich von dem Enthusiasmus anstecken. Und es war klar: »Das machen wir!« Zusammen mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) sowie dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) initiierte die ZEIT die »Vermächtnisstudie«: Mehr als 3000 Menschen in Deutschland wurden in persönlichen Interviews gefragt, wie sie die Welt erleben – und wie sie ihrer Meinung nach sein sollte. Dabei war nicht nur die Bandbreite der Fragen außergewöhnlich, sondern vor allem das Design der Studie. Denn in einem Dreiklang wurden die Menschen nicht nur nach dem Istzustand befragt, sondern auch nach ihrem Vermächtnis und der Zukunftserwartung: Welche Werte möchten sie an die nächste Generation weitergeben? Und glauben sie, dass diese Werte in Zukunft wirklich gelebt werden? Dabei trat Erstaunliches zutage. Den viel beschworenen Generationenkonflikt gibt es laut der Studie zum Beispiel nicht. Zwischen den unter 30-Jährigen und über 60-Jährigen zeigten sich kaum Unterschiede. Auf der Konferenz »Der Auftrag« im Berliner »Radialsystem« ging es nun darum, von der Erkenntnis zum Handeln zu kommen.

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Die Nachberichterstattung zur ZEIT KONFERENZ Der Auftrag erscheint in der ZEIT-Ausgabe vom 2. November 2016.