»Demokratie ist sehr schwer zu gewinnen – und sehr leicht zu verlieren!«
Mit welchen Strategien lässt sich die Demokratie gegen Anfeindungen stärken? Was tun gegen Desinformation, Hass und Hetze im Netz? Wie begegnet man Rassismus und Extremismus? Und welche Rolle spielen Zivilgesellschaft und Medien? Über diese Themen diskutierten über 65 Sprecher:innen auf 19 Podien bei ZEIT für Demokratie – den digitalen Thementagen der ZEIT Verlagsgruppe unter der Schirmherrschaft des Auswärtigen Amtes.
Die destabilisierende Wirkung von Hass und Hetze im öffentlichen Raum bildete ein zentrales Thema der Konferenz. So berichtete unter anderem Anna-Lena von Hodenberg von einer Zunahme gezielter Kampagnen, die Kommunalpolitiker:innen und Journalist:innen einschüchtern und mundtot machen sollen. Dabei zitierte die Gründerin von HateAid eine repräsentative Umfrage, wonach die Hälfte aller deutschen Bürgermeister:innen schon einmal beleidigt, bedroht oder tätlich angegriffen wurde; mit der Folge, dass ein Fünftel von ihnen aus Sorge um die eigene Sicherheit oder die der Familie über einen Rückzug aus der Politik nachgedacht hat und ein Drittel sich zu einzelnen politischen Themen seltener als früher äußert. Was tun bei solchen Angriffen? Zum einen, so von Hodenberg, agiere man präventiv, etwa mit einem KI-gestützten Monitoring, das solche Kampagnen im Internet identifiziert. Zum anderen könne man juristische und technische Beratung leisten – etwa in Form des Screenshottings – sowie emotionale Hilfe bieten. »Mit 4.000 Hasskommentaren im Netz umzugehen, ist eine Gewalterfahrung.
Die Nachberichterstattung zu ZEIT für Demokratie erscheint in der ZEIT-Ausgabe vom 23. September 2021.